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Text 1
Palast der
Wissenschaft
Die Moskauer Staatliche Lomonossow-Universität ist die älteste und die größte Hochschule in unserem Land. Sie wurde im Jahre 1755 von dem großen Gelehrten M.W. Lomonossow gegründet.Viele hervorragende Persönlichkeiten haben diese Universität absolviert (Schriftsteller: Gribojedow, Lermontow, Turgenjew, Gontscharow, A. Ostrowski, Tschechow, revolutionäre Demokraten: Granowski, Herzen, Ogarjew, hervorragende Gelehrten: der Chirurg Pirogow, der Physiologe Setschenow, Physiker Stoletow und Lebedew u. a.)
Aber das alte Gebäude der Lomonossow-Universität (auf Mochowaja) wurde zu eng. Nach dem Beschluss der Regierung baute man in den Jahren 1949-1953 ein neues Gebäude auf den Leninbergen. Am 1. September 1953 konnten schon die Studenten dieses neue Gebäude der Moskauer Universität betreten. Im Zentrum erhebt sich das Hauptlehrgebäude der Universität. Es ist 240 Meter hoch und 450 Meter lang.
In dem neuen Gebäude befinden sich die naturwissenschaftlichen Fakultäten für Physik, Chemie, Mechanik und Mathematik, Geologie und Geographie. Die Universitätsaula fasst 1500 Personen. Das Gebäude hat etwa 148 Hörsäle, über 1000 Forschungs- und Unterrichtslaboratorien (die modern eingerichtet sind) und auch einen schönen Klub, in dem die Studenten Erholung und Unterhaltung finden. Hier befinden sich auch mehrere Bibliotheken und Lesesäle, einige Speisesäle, ein Sportsaal und ein Schwimmbad.
Im neuen Gebäude der Moskauer Universität, in diesem Palast der Wissenschaft, studiert die Jugend nicht nur aus den verschiedensten Städten und Dörfern Russlands, sondern auch Jungen und Mädchen aus vielen Ländern. Die Zahl der Studenten wächst von Jahr zu Jahr.
Теxt 2
Das Studienjahr beginnt
Anfang September beginnt eine neue Etappe im Leben vieler junger Menschen. Sie sind nun schon Studenten an der Hochschule beziehungsweise Universität. Die meisten von ihnen waren vor dem Studium noch Schüler, aber manche waren auch schon berufstätig. Am 1. September versammeln sie sich in den Lehrräumen der Universität oder Hochschule. Schon die ersten Wochen des Studienjahres bringen viel Neues mit sich. Das Studium an der Universität ist eine ganz neue Form des Lernens. Sehr wichtig ist dabei das Selbststudium.
Nicht allen fällt diese neue Form des Lernens leicht. Viele von ihnen sind das erste Mal für längere Zeit von ihren Eltern getrennt, wohnen im Studentenwohnheim und müssen selbständig viele Probleme lösen. Hier ist eine kurze Geschichte von zwei Studentinnen des ersten Studienjahres. Sie heiben Olga Iwanowa und Irina Nowikowa. Vor einem Jahr waren beide noch Schülerinnen. Olga lernte in ihrer Heimatstadt Barnaul und Irina in Jekaterinburg. Aber im August dieses Jahres haben die beiden Mädchen ihre Aufnahmeprüfungen an der Tomsker Universität erfolgreich bestanden und wurden immatrikuliert. Jetzt sind sie Studentinnen des ersten Studienjahres an der Fakultät für Biologie und Bodenkunde, in der Fachrichtung Biologie. Vor kurzem haben sie ihren Studentenausweis und ihr Studienbuch bekommen. Beide erhalten ein Stipendium.
Im ersten Studienjahr studieren die Studenten Geschichte, höhere Mathematik, Chemie, Physik, Botanik, Anatomie der Pflanzen, des Menschen und der Tiere und viele andere Fächer. Der Unterricht beginnt um 9 und ist gewöhnlich um 14 Uhr zu Ende. Die Vorlesungen in der Geschichte finden einmal in der Woche statt. Diese Vorlesungen hält Professor Petrow. Sie sind sehr interessant, und die Studentinnen besuchen sie besonders gern. Geschichte war noch in der Schule ihr Lieblingsfach. Jetzt müssen sie viele Seiten aus verschiedenen Büchern lesen und bestimmte Stellen konspektieren. Die Studentinnen lernen auch eine Fremdsprache. Olga und Irina haben Deutsch. Sie schenken dem Studium der deutschen Sprache viel Aufmerksamkeit. Beiden fällt die deutsche Sprache leicht, und sie lesen deutsche Zeitungen gern. In den Deutschstunden übersetzen sie Texte, machen schriftliche und mündliche Übungen in der Grammatik und sprechen zu verschiedenen Konversationsthemen. Im nächsten Jahr werden sie schon biologische Fachliteratur lesen. Am Ende des 4-ten Semesters werden die Studenten die Abschlussprüfung in Deutsch ablegen.
Das Studium an der biologischen Fakultät ist nicht leicht und macht den Mädchen viel zu schaffen. Aber sie geben sich Mühe gut zu studieren. Sie versäumen die Vorlesungen unentschuldigt nicht und bereiten sich auf jede Stunde gründlich vor. Sie sind stolz, dass sie Studentinnen der Tomsker Uni sind.
Text 3
Das Fernstudium
Jetzt bin ich Fernstudentin. Die Aufnahmeprüfungen sind vorbei, und nun bin ich an der Fakultät für Philologie immatrikuliert. Das Fernstudium wird mir wohl nicht leichtfallen, aber ich werde mir alle Mühe geben. Nach Beendigung der Mittelschule bin ich schon einige Jahre als Betreuerin in einer Internatsschule tätig. Meine praktische Arbeit kann ich mir ohne weiteres Studium gar nicht vorstellen. Ein guter Lehrer darf in seiner Entwicklung nie stehenbleiben. Er muss Schritt mit seiner Zeit, mit der pädagogischen Wissenschaft, mit der Kultur seiner Epoche halten.
Das Fernstudium ist ein Studium ohne Unterbrechung der Berufsarbeit. Die Fernstudenten arbeiten und studieren zugleich. Die Berufsarbeit nimmt viel Zeit in Anspruch, und das Fernstudium fällt bestimmt nicht leicht. Die Fernstudenten müssen sehr viel selbständig arbeiten und ihr Selbststudium richtig und systematisch gestalten. An der Hochschule lernen die Fernstudenten viele Lehrfächer. Sie sollen sowohl Spezialfächer als auch allgemeinbildende und pädagogische Fächer wie Pädagogik, Psychologie, Methodik studieren. Diese Fächer sind für künftige Lehrertätigkeit von besonderer Bedeutung.
Während der Studienzeit sollen die Fernstudenten auch Kontroll- und Jahresarbeiten schreiben und sie rechtzeitig ihren Rezensenten abliefern. Erst dann dürfen sie die entsprechenden Vorprüfungen und Prüfungen ablegen. Die Fernstudenten erhalten viele Vergünstigungen: arbeitsfreie Tage zum Besuch von Lehranstaltungen und jährlich zusätzlichen Arbeitsurlaub für Prüfungen. Das System des Fernstudiums für die Erwachsenen ohne Arbeitsunterbrechung ist in unserem Lande sehr populär und hat für berufliche Weiterentwicklung eine wichtige Bedeutung.
Пояснения к тексту:
sich (Dat.) alle Mühe geben (a, e) – приложить все старания
sich (Dat.) etw. vorstellen (te, t) – представить себе, вообразить
mit der Zeit Schritt halten (ie, a) – идти в ногу со временем
ohne Unterbrechung der Berufsarbeit – без отрыва от производства
entsprechend – соответствующий
berufliche Weiterentwicklung – профессиональное совершенствование
Text 4
Durchgefallen
In Berlin lebte einmal ein berühmter Medizinprofessor. Alle Studenten hatten vor ihm Angst. Dieser Professor prüfte immer sehr streng. Oft fielen die Studenten bei den Prüfungen durch. Man erzählt folgendes von diesem Professor.
Ein Student sitzt vor der Prüfungskomission dem Professor gegenüber und sieht ihn etwas ängstlich und nervös an. Der Professor stellt ihm seine kurzen, aber schwierigen Fragen. Zuerst spricht der Student von einer Krankheit. Dann fragt der Professor nach dem Heilmittel gegen diese Krankheit. Der Student antwortet darauf richtig.
„Gut, - sagt der Professor zu dem Studenten, – und wieviel geben Sie dem Patienten davon?“ ,,Einen Esslöffel voll, Herr Professor“ – ist die Antwort.
Nach der Prüfung wartet der Student auf das Resultat vor der Tür des Prüfungszimmers. Er ist mit seiner Antwort zufrieden. Da fällt ihm plötzlich ein, dass er falsch geantwortet hat: einen Esslöffel voll ist ja viel zu viel. Aufgeregt öffnet er die Tür des Prüfungszimmers und ruft: „Herr Professor, verzeihen Sie! Einen Esslöffel voll ist zu viel für den Kranken. Er darf nur fünf Tropfen bekommen!” „Es tut mir leid, – sagt der Professor kurz, – der Patient ist schon gestorben“.
Пояснения к тексту:
bei der Prüfung durchfallen – провалиться на экзамене
einen Esslöffel voll – полную столовую ложку
Da fällt ihm plötzlich ein. – И тут его вдруг осенило.
zu viel – слишком много.
Es tut mir leid. – Мне очень жаль.
Text 5
Ist in den Hochschulen der Besuch der Vorlesungen Pflicht?
Der Besuch der Vorlesungen ist für alle Studenten obligatorisch. Für systematisches Schwänzen kann ein Student exmatrikuliert werden. In jeder Gruppe und in jedem Studienjahr gibt es einen Verantwortlichen, der einen Nachweis über den Besuch der Vorlesungen führt, über den er das Dekanat in Kenntnis setzt.
Wenn ein Student viele Vorlesungen versäumt hat, kann es geschehen, dass man ihn nicht zu den Prüfungen zulässt. Nicht abgelegte Prüfungen können jedoch eine Streichung des Stipendiums für das gesamte folgende Semester nach sich ziehen.
Manchmal gestattet es der Lehrstuhl einzelnen Studenten (bei hervorragenden Studienleistungen) nach individuellen Plänen zu studieren. Der Student bekommt einen sogenannten freien Stundenplan, und er kann selbst entscheiden, welche Vorlesungen besucht. Es ist nicht gestattet, bei seminarischen Veranstaltungen und Kolloguien zu fehlen. Die Studenten werden auch nicht von Laborveranstaltungen und Produktionspraktika befreit.
Ungeachtet aller Strenge schwänzen die Studenten manchmal Vorlesungen, um ins Kino oder ins Cafe zu gehen. Es kommt aber auch vor, dass die Studenten jene Vorlesungen besuchen, die für ihr Studienjahr überhaupt nicht obligatorisch sind. Nämlich wenn es sich herumgesprochen hat, dass ein Dozent hervorragende Vorlesungen hält. Eine gewaltige Zahl von Studenten besuchte die Vorlesungen für russische Sprache und Stilistik, die Professor Dietmar Rosental, einer der gröbten Spezialisten auf diesem Gebiet und Autor der Lehrbücher, an der Moskauer Universität hielt. Besonderer Beliebheit erfreuen sich bei den Studenten auch Vorlesungen in Mathematik und Wahrscheinlichkeitstheorie, die Akademiemitglied Andrej Kolmogorow an der Staatlichen Moskauer Universität hielt. Überhaupt hängt von der Persönlichkeit des Dozenten sehr viel ab, auch, wie gut eine Vorlesung besucht wird.
Пояснения к тексту:
das Schwänzen – пропуски занятий
die Streichung des Stipendiums – лишение стипендии